Argentinien ist eine Republik im südlichen Südamerika. Es grenzt im Westen an Chile, im Norden an Bolivien und Paraguay, im Nordosten an Brasilien und Uruguay und im Osten an den Atlantischen Ozean.
Der Name des Landes leitet sich vom lateinischen Wort für Silber - argentum - ab und stammt aus der spanischen Kolonialzeit, als man hier Edelmetalle zu finden hoffte. Bis zur Unabhängigkeit 1816 war Argentinien Teil des spanischen Kolonialreiches. Politisch ist Argentinien eine präsidiale Bundesrepublik, in der die einzelnen Provinzen weitreichende Kompetenzen haben. Nach der argentinischen Verfassung gelten neben República Argentina auch Provincias Unidas del Río de la Plata und Confederación Argentina als offizielle Bezeichnungen Argentiniens.
Mit einer Fläche von knapp 2,8 Mio. km² ist Argentinien der achtgrößte Staat der Erde und der zweitgrößte des südamerikanischen bzw. der viertgrößte des amerikanischen Doppelkontinents. Aufgrund seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung hat das Land Anteil an mehreren Klima- und Vegetationszonen. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist es mit rund 45 Millionen Einwohnern das drittgrößte Land Südamerikas (nach Brasilien und Kolumbien) und das fünftgrößte auf dem amerikanischen Kontinent. Etwa ein Drittel der Bevölkerung konzentriert sich im Ballungsraum der Hauptstadt Buenos Aires, die als wichtiges kulturelles Zentrum Amerikas gilt und in der unter anderem der Tango Argentino seinen Ursprung hat. Weitere Ballungsräume sind die Städte Córdoba, Rosario, Mar del Plata und Mendoza. Große Teile des trockenen und kalten Südens sind dagegen sehr dünn besiedelt.
Bis etwa 1950 war Argentinien eines der reichsten Länder der Welt. Wirtschaftlich spielten traditionell Landwirtschaft, Viehzucht und Rohstoffförderung eine große Rolle, auch wenn heute der Dienstleistungssektor mit rund 60 % den größten Anteil am BIP hat.
Politisch und kulturell war das Land bis Mitte des 20. Jahrhunderts stark von der Einwanderung aus Europa, vor allem aus Italien und Spanien, geprägt. Die wichtigsten Etappen seither waren der Peronismus (1946-1955; 1973-1976), mehrere Militärdiktaturen (vor allem 1976-1983), die Redemokratisierung (nach 1983) und der Neoliberalismus (1990er Jahre) bis zur Argentinienkrise 2001 und der anschließenden Konsolidierung.